Abwasserbeseitigung im Einzugsgebiet
Ende des Berichtsjahres 2024 waren von den fast 1.78 Millionen Einwohnern in den ARA-Einzugsgebieten des Bodensees rund 1.75 Millionen an eine zentrale Abwasserreinigungsanlage (ARA) angeschlossen. Der Anschlussgrad an eine zentrale Reinigungsanlage lag 2024 bei 98.5 %.
Bei den nicht an eine zentrale Reinigungsanlage angeschlossenen Einwohnern ist die Entsorgung gemäss Abschätzungen der letzten Jahre bei über 80 % ordnungsgemäss (Landwirtschaft oder Kleinkläranlage). Gesamthaft liegt die korrekte Abwasserentsorgung (zentral und dezentral) bei über 99.5 %.
Die Jahresabwassermenge aus den insgesamt 210 ARA im Bodensee-Einzugsgebiet betrug im Jahr 2024 rund 309 Mio. m³.
Aktuell sind 35 der Kategorie III (> 40'000 EW), 110 ARA der Kategorie II (1'000 -40'000 EW) und 65 ARA der Kategorie I (50- 1'000 EW) zuzuteilen. Die 35 grössten Anlagen (Kategorie III) reinigen ca. 74.5 % der gesamten Jahresabwassermenge.
Auf 194 Anlagen erfolgt eine Nitrifikation und auf 132 eine Denitrifikation. Dies entspricht ca. 99 % bzw. 95 % der behandelten Jahresabwassermenge. Auf 154 Anlagen findet eine Phosphor-Elimination statt. Insgesamt stiegt die Phosphorfracht von 73,0 auf 74,8 Tonnen.
In 17 Anlagen wurden 38.1 % der Jahresabwassermenge einer weitergehenden Reinigung (Flockungsfiltration, Spurenstoffelimination) unterzogen. In weiteren 137 Anlagen wurden 61,3 % der Abwassermenge durch Phosphatfällung behandelt (jahresmittlere Ablaufkonzentration 0.28 mg/l Pgesamt). 11 ARA (Langwiese, Stockacher Aach, Uhldingen, Immenstaad, Friedrichshafen, Eriskirch, Kressbronn, Aachtal, Steinach-Morgental, St. Gallen-Hofen, Altenrhein) sind mit einer Stufe zur Elimination von organischen Spurenstoffen ausgerüstet (Ozonung, Verfahren mit Aktivkohle oder kombiniert Ozonung mit Aktivkohle). Sie reinigen rund 28.5 % der gesamten Jahresabwassermenge.
Der Eintrag von Phosphor in den Obersee aus den 16 seeanliegenden ARA (Stockacher Aach, Uhldingen, Immenstaad, Friedrichshafen, Eriskirch, Kressbronn, Lindau, Leiblachtal, Bregenz, Hofsteig, Altenrhein, Morgental, St. Gallen-Hofen, Romanshorn, Kesswil und Münsterlingen) wurde mit Hilfe der durchgeführten Abwasseruntersuchungen ermittelt. Er betrug im Jahr 2024 18.2 Tonnen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (2023 16.5 Tonnen) einer Zunahme um 1.7 Tonnen.
(Quelle: Bericht der Sachverständigen zum Fachbereich Einzugsgebiet, 71. Kommissionstagung)
Vergleich der Jahre 2023 und 2024

¹ Abwasser von ca. weiteren 82'600 Einwohnern geht zu Anlagen ausserhalb des Bodensee-Einzugsgebiets
² ohne Vorarlberg
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